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Freitag, 5. Februar 2010
Recht anschauen... siehe Michael
student07, 23:31h
Vorsistz Dr. Dorle
Herr Richter + Herr Döwe - waren zumindest beide von Daimler, keine Garantie für die Namen...
Herr Haase (IBM)
Ich war Gruppe 1
--------------------
Los gings mit Herrn Hasse von IBM. Er stellte mir (ohne Wahlmöglichkeit) Fragen zum Thema Arbeitsrecht:
- JAV (Jugend- und Ausbildungsvertretung): Rechte, Pflichten, Wahlperiode, Wer darf wählen?
- Betriebsrat: siehe oben + auf Unterschied "Mitbestimmung" und "Mitwirkung" gekommen. sollte insgesamt 3-4 Beispiele nennen und erläutern - Bsp.: Kantine = Mitwirkung...
+ BR darf bei Einstellung mitwirken - welche Fristen?
(hier Frage: weiter zu dem Thema? - meine Antwort "ja" - hatte mich gut vorbereitet)
- Gesetze, die für Arbeitnehmer relevant (GG, BGB §611ff., Betriebsverfassungsgesetz, HGB (für Geschäftsführer) Kündigungsschutzgesetz, Bundesurlaubsgesetz, Mutterschutzgesetz, Behindertenschutzgesetz - er: "bitte noch ein paar" - Teilzeit und Befristungsgesetz, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz - hm, mehr fallen mir nicht ein...
weiter mit Prüfer 1 von Daimler:
"Sie sind Admin":
- Adressvergabe im lokalen Netzwerk - welche Möglichkeiten - Nennen:
DHCP (Router, extra Server unter Linux, Windows), manuell Vergeben
Vorteile und Nachteile erläutern
Kriterien nach denen bei DHCP die IP-Adresse vergeben wird: MAC-Adresse!
Was sind zusätzliche Probleme bei einer DHCP Vergabe - hm - Stichwort "Sicherheit":
jeder bekommt automatisch eine korrekte IP, wenn nicht mit Mac-Filter versehen
- Leider fällt mir die korrekte Frage nicht ein, waren aber noch 2 Anwendungsaufgaben aus dem "Admin-Szenario"
Prüfer 2:
- Was ist EAM (Enterprise Architecture Management) - Was ist der Kerninhalt dieses Gebiets - habe ich, wie er meinte, sehr gut erklärt
- UML-Modellierung (Wofür angewendet/ Zusammenhänge Design/Implementierung erläutern; Was ist + Vorteil von Wekzeugen im Vgl. zu Visio - Bspw. "Simulation"
+ Beispiele (ARIS, BONAPART) nennen
+ Welche "Elemente" gibt es? - Ist abhängig von Diagrammtyp; Wieviele gibt es?
An dieser Stelle musste ich mich erst einmal wieder in UML eindenken, mir sind dann aber
einige Beispiele eingefallen - er hat nicht weiter nachgefragt.
+ Habe dann Use-Case-Diagramm detailliert erläutert (Use-Cases an der Tafel angezeichnet - include und extend Beziehungen)
+ als zweites selbst gewähltes Beispiel "Klassendiagramm" (Um Zusammenhang zwischen UML und verschiedenen Phasen im SW-Entwicklungszyklus zu verdeutlichen)
- Datenbanken
+ Typen (4 Stück genannt und mit einem Satz erläutert, dann wollte er Details zu:
+ hierarchische DB: eingegangen auf Dateistruktur als Inhalt einer hierarchischen Datenbank (ein mögliches Beispiel)
+ relationale DB: Normalisierung an Tafel an selbstgewählten Beispielen
PTB: war meiner Meinung nach Grund für die DB-Fragen - keine direkten Fragen zu PTB.
Fazit:
Für meine 1,7 war ziemlich viel Detailwissen notwendig (v.A. in Recht). Ich habe mir zudem keine Totalausfälle geleistet, was sicherlich zu einer schlechteren Note geführt hätte.
Für meine Vorbereitung war ich dankbar. Zumindest mit oben stehenden Prüfern sollte man also gut gelernt haben.
Was hat gefehlt für eine bessere Note:
Laut Prüfer hätte man teilweise noch detaillierter Antworten können.
Beispiel: bei Arbeitsrecht nicht nur grober Inhalt von Gesetz, sondern "Der §1 Abs. 3 des XX-Gesetzes enthält Informationen zu...; Abs. 4 enthält hingegen..."
Herr Richter + Herr Döwe - waren zumindest beide von Daimler, keine Garantie für die Namen...
Herr Haase (IBM)
Ich war Gruppe 1
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Los gings mit Herrn Hasse von IBM. Er stellte mir (ohne Wahlmöglichkeit) Fragen zum Thema Arbeitsrecht:
- JAV (Jugend- und Ausbildungsvertretung): Rechte, Pflichten, Wahlperiode, Wer darf wählen?
- Betriebsrat: siehe oben + auf Unterschied "Mitbestimmung" und "Mitwirkung" gekommen. sollte insgesamt 3-4 Beispiele nennen und erläutern - Bsp.: Kantine = Mitwirkung...
+ BR darf bei Einstellung mitwirken - welche Fristen?
(hier Frage: weiter zu dem Thema? - meine Antwort "ja" - hatte mich gut vorbereitet)
- Gesetze, die für Arbeitnehmer relevant (GG, BGB §611ff., Betriebsverfassungsgesetz, HGB (für Geschäftsführer) Kündigungsschutzgesetz, Bundesurlaubsgesetz, Mutterschutzgesetz, Behindertenschutzgesetz - er: "bitte noch ein paar" - Teilzeit und Befristungsgesetz, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz - hm, mehr fallen mir nicht ein...
weiter mit Prüfer 1 von Daimler:
"Sie sind Admin":
- Adressvergabe im lokalen Netzwerk - welche Möglichkeiten - Nennen:
DHCP (Router, extra Server unter Linux, Windows), manuell Vergeben
Vorteile und Nachteile erläutern
Kriterien nach denen bei DHCP die IP-Adresse vergeben wird: MAC-Adresse!
Was sind zusätzliche Probleme bei einer DHCP Vergabe - hm - Stichwort "Sicherheit":
jeder bekommt automatisch eine korrekte IP, wenn nicht mit Mac-Filter versehen
- Leider fällt mir die korrekte Frage nicht ein, waren aber noch 2 Anwendungsaufgaben aus dem "Admin-Szenario"
Prüfer 2:
- Was ist EAM (Enterprise Architecture Management) - Was ist der Kerninhalt dieses Gebiets - habe ich, wie er meinte, sehr gut erklärt
- UML-Modellierung (Wofür angewendet/ Zusammenhänge Design/Implementierung erläutern; Was ist + Vorteil von Wekzeugen im Vgl. zu Visio - Bspw. "Simulation"
+ Beispiele (ARIS, BONAPART) nennen
+ Welche "Elemente" gibt es? - Ist abhängig von Diagrammtyp; Wieviele gibt es?
An dieser Stelle musste ich mich erst einmal wieder in UML eindenken, mir sind dann aber
einige Beispiele eingefallen - er hat nicht weiter nachgefragt.
+ Habe dann Use-Case-Diagramm detailliert erläutert (Use-Cases an der Tafel angezeichnet - include und extend Beziehungen)
+ als zweites selbst gewähltes Beispiel "Klassendiagramm" (Um Zusammenhang zwischen UML und verschiedenen Phasen im SW-Entwicklungszyklus zu verdeutlichen)
- Datenbanken
+ Typen (4 Stück genannt und mit einem Satz erläutert, dann wollte er Details zu:
+ hierarchische DB: eingegangen auf Dateistruktur als Inhalt einer hierarchischen Datenbank (ein mögliches Beispiel)
+ relationale DB: Normalisierung an Tafel an selbstgewählten Beispielen
PTB: war meiner Meinung nach Grund für die DB-Fragen - keine direkten Fragen zu PTB.
Fazit:
Für meine 1,7 war ziemlich viel Detailwissen notwendig (v.A. in Recht). Ich habe mir zudem keine Totalausfälle geleistet, was sicherlich zu einer schlechteren Note geführt hätte.
Für meine Vorbereitung war ich dankbar. Zumindest mit oben stehenden Prüfern sollte man also gut gelernt haben.
Was hat gefehlt für eine bessere Note:
Laut Prüfer hätte man teilweise noch detaillierter Antworten können.
Beispiel: bei Arbeitsrecht nicht nur grober Inhalt von Gesetz, sondern "Der §1 Abs. 3 des XX-Gesetzes enthält Informationen zu...; Abs. 4 enthält hingegen..."
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Quest abgeschlossen, +2 Charisma und 240 XP!
student07, 21:53h
Warnung: Wer sich und dieses Studium sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen und sich lieber mit seriösen Hilfestellungen zur mündlichen Transferprüfung auseinandersetzen. Für alle anderen ist dies eine Hilfestellung wie man die Prüfung noch mit Last Minute Vorbereitung und viel Spaß über die Bühne bekommt.
Als ich am Dienstag, fest entschlossen nach meinem erholsamen Urlaub für die Prüfung zu lernen, einige Bücher und "Mitschriften" rauskramte, passierte das, was vermutlich jeder von euch schon in irgendeiner Form kennen gelernt hat. Plötzlich ist jeder Scheiß wichtiger als lernen. Nachdem also die gesamte Wohnung aufgeräumt, gesaugt, gewischt, die Wäsche gewaschen, die dunkle Brut aus Ferelden vertrieben und der Char bis auf Lvl 20 hochgelevelt worden war, mussten dann auch noch alle Kontakteinträge vom alten Handy auf's neue per Hand "migriert", sortiert, aktualisiert, etc. werden (An dieser Stelle fiel mir auf wie bitter es doch ist, dass ich mir selbst Einkaufsliste durch ein selbstgeschriebenes Haushaltsprogramm generieren lasse aber 120 Rufnummern und Namen auf'm Handy per Hand eintippe...).
Als dann auch schon der Mittwoch anbrach und noch immer nicht für die Prüfung getan wurde, stellte ich mir einen Plan auf, wie ich die wenigen Stunden, die ich noch hatte für selektives Lernen nutzen könnte. Hier also in kürze zusammengefasst ALLES was ich gelernt habe:
1.) Diesen Blog lesen.
2.) Alle Buzzwords die hier stehen und die man nicht zuumindest halbwegs zufriedenstellend erklären kann bei Wikipedia eingeben und die ersten 5 Sätze lesen.
3.) Die eigenen PTB-"Titel" nochmal ansehen. Also PTBs nochmals lesen hielt ich für Zeitverschwendung, da die Prüfer die auch nicht lesen, sondern nur die Titel. Danach hab ich mir ne Mindmap gemacht mit allen Themen, die man aus meinen PTB-Titeln ableiten könnte. Diese Themen habe ich mir dann nochmal angeschaut (Waren 8 Stück bei mir: Softwaremigration, Softwarelebenszyklus, ITIL, 360°-Feedback, Sortieralgorithmen, Client-Server-Architekturen, UML, Datenbankschemata).
4.) Ich hab mir 3 Themen gesucht in denen ich wirklich stark bin und aus dem Stehgreif alles erklären kann und habe mir Stichpunkte gemacht, wie ich proaktiv von allen möglichen Themen auf diese Themen umschwenken könnte. Bei mir waren das: Netzwerktechnik (Alles, die gesamte Palette), ITIL Service Support Prozesse (Incidentmgmnt., Problem-, Change-, bla...) und Programmiersprachen mit ihren Unterschieden etc.
Am Abend hab ich mir dann beim Sport noch ordentlich auf die Fresse hauen lassen und bin tot ins Bett gefallen. Nächster morgen dann extra früh aufgestanden, um ausgiebig zu Frühstücken (Ganz Wichtig!) und bloß keinen Gedanken mehr an die Prüfung verschwenden. Das kam erst wieder, als ich mich vor den Prüfungsräumen mit einem Kollegen unterhalten habe. Dann begann die eigentliche Prüfung.
Wer saß drin? Grünwald, Bludau und Schwartz (Bereits bekannt). Protokollant war bei mir Fausti.
Ich hab erstmal mit ner Runde Smalltalk angefangen, übers Wetter geredet, nachdem ich bezüglich Gesundheitszustand befragt wurde, habe den Prüfern fragen zu ihren Unternehmen gestellt und so schonmal 5 Min. weg bekommen.
Angefangen hat der Schlosserheini, welcher mir erstmal erzählen musste, wie begeistert er von meinen PTB-Themen war. Er fing dann mit ITIL an und hat allgemeine Sachen gefragt (Wozu dient das denn? Wer ist dafür verantwortlich?). Ich hab ihn dann dazu angeleitet spezieller zu werden und auf einzelne Komponenten einzugehen bis er mich dann nach dem Incident Prozess fragte. Darauf war ich ja ausgiebig vorbereitet und hab ihm an der Tafel den gesamten Prozess in allen Schritten aufgemalt inklusive Schnittstellen zum Problem und Change Management (Solange man erzählt, stellt der Typ keine Fragen), habe übergeleitet zur Wichtigkeit einer CMDB und was die Verwaltung von Assets im Bezug auf Knowledge Management alles bringt (Keine Panik, wenn ihr dass momentan noch nicht erklären könnt. War halt eines meiner 3 Spezialgebiete. Daher nochmal mein Tipp: Bereitet euch auf IRGENDWAS ganz tiefgründig vor, damit ihr da mit Tiefenwissen beeindrucken könnt). Nun machte er den Schwenk zur Softwareentwicklung, was da denn wichtig sei. Ich kam gleich auf Softwarelebenszyklen zu sprechen (War ich ja auch drauf vorbereitet) und das war auch genau das, was er hören wollte. Ich hab ihm daraufhin von RUP über V-Modell bis Spiralmodell alles an die Tafel gemalt und erklärt. Dann fragte er mich, was SPOC in diesem Zusammenhang bedeuten würde. Öh, keine Ahnung, ich hatte ja nicht gelernt. Hab ich ihm also direkt gesagt, dass ich das nicht weiß. War okay. Und schon waren 20 Min. rum.
Der HRler gab mir nun das Szenario vor, dass ich eine Personaldatenbank aufbauen solle und fragte, was ich dabei zu beachten habe. Naja, offensichtlich Kultthema dieses Jahr. Naja, in Kurzfassung, da hier schon tausendmal erklärt: RAID + Symetrische/Asymetrische Verschlüsselung. Wieder alles schön an der Tafel. Und da ich wusste, das die unter Zeitdruck stehen, hab ich gleich noch ein bisschen geblufft und gefragt, ob ich auch noch zeigen soll, wie die Codierung über Xor in einem RAID 5 funktioniert und wie redundaten Datenbanksysteme in der Praxis umgesetzt werden. Wollten sie natürlich nicht hören! *g*
Dann fragte er mich noch was zu gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz. Ja, darüber hätte ich sicher was erzählen können, aber in anbetracht der Zeit und der Tatsache, dass er offensichtlich ne klare Zusammenfassung wie zu den technischen Bereichen erwartete sagte ich: "Dazu könnte ich ihnen sicher aus dem Fundus meines Halbwissens etwas zu erzählen, aber ich glaube nicht, dass dieses schwammige Gerede für mich dazu beitragen würde, hier nen guten Eindruck zu machen. Daher möchte ich die Frage nicht beantworten. Okay, war in Ordnung.
Nun kam der Herr Schwartz dran, welcher noch ganze 3 Minuten hatte. Er fing mit meinem PTB zu Migrationen von ERP-Systemen an und wollte von mir die Unterschiede zwischen Big Bang und inkrementeller Migration aus betriebswirtschaftlicher Sicht hören. Hab ihm halt Sachen aufgezählt: Risiko (Bei Big Bang deutlich größer), Schulungskosten unterschiedlich groß, Entwicklungskosten, Belastung für den Betrieb, etc.
Aber er wollte wohl noch was ganz bestimmtes hören. Also hab ich ihm gesagt: "Tut mir Leid Herr Schwartz, aber ich komme nicht drauf, was sie hören wollen. Aber wenn sie mir noch nen Wink mit nem Zaunfall geben würden, könnte ich ihn es vielleicht noch in dieser letzten Minute sagen."
Also gab er mir den Tipp bezüglich der Tatsache, ob denn bei der inkrementellen Migration auf bei manchen Anwendungen noch auf beide Systeme (Alt und neu) zugegriffen werden müsse. Ah, *klick*. Hab ich ihm halt noch den Punkt aufgeführt, dass bei der inkrementellen Migration 2 Systeme parallel laufen, da sich die Funktionsbereiche noch zu Teilen überdecken und so doppelte kosten für Server, Wartung, etc. entstehen. Joar, das war's dann auch schon.
Draußen hab ich dann schon den nächsten Kandidaten nach mir getroffen und kurz instruiert, was dran kam. Lief ja auch eigentlich ganz gut. Also ich konnte das bisschen was ich wusste größtenteils einbringen. Und so wie ich die Prüfer einschätzte würde es denen nicht viel ausmachen, dass ich denen 3 Mal direkt gesagt habe, dass ich auf ihre Frage nicht antworten kann/will. Ich schätzte also im Vergleich zu den Noten und Erzählungen hier im Blog mit einer 1,7 oder 2,0. Meine Erwartung wurde auch bestätigt, am Ende war's ne 1,7 mit dem Kritikpunkt von Fausti: "Naja, da haben sie uns ja ganz schön an der Nase herumgeführt mit ihren ausschweifenden Monologen. Die 1,7 gibt's aber, weil sie so viel um den heißen Brei herum geredet haben."
Auf die Antwort, "Naja, das war auch der Plan", hat er nen bisschen blöd geguckt, während die anderen schmunzeln mussten, aber naja...
Also nochmal eine Zusammenfassung:
- Spezialisiert euch und lernt sehr selektiv!
- Scheißt auf das, was man euch an der BA beigebracht hat!
- Nutzt die Tafel!
- Sagt das ihr keine Ahnung habt, wenn ihr keine Ahnung habt!
- Lenkt die Prüfer und sorgt dafür, dass sie möglichst wenig Fragen stellen können!
- Zeigt gleich am Anfang durch einen tiefgehenden Exkurs, dass ihr Tiefenwissen habt! Dann nerven sie euch danach nicht mehr mit spitzfindigen Detailfragen.
Gut, viel Erfolg allen, die noch Prüfung haben, bevor es ins 6. Semester geht (Oh Graus... Ich hab kein Bock!).
Ich zieh mich nun wieder in andere virtuelle Welten zurück.
Beste Grüße,
Christopher
Als ich am Dienstag, fest entschlossen nach meinem erholsamen Urlaub für die Prüfung zu lernen, einige Bücher und "Mitschriften" rauskramte, passierte das, was vermutlich jeder von euch schon in irgendeiner Form kennen gelernt hat. Plötzlich ist jeder Scheiß wichtiger als lernen. Nachdem also die gesamte Wohnung aufgeräumt, gesaugt, gewischt, die Wäsche gewaschen, die dunkle Brut aus Ferelden vertrieben und der Char bis auf Lvl 20 hochgelevelt worden war, mussten dann auch noch alle Kontakteinträge vom alten Handy auf's neue per Hand "migriert", sortiert, aktualisiert, etc. werden (An dieser Stelle fiel mir auf wie bitter es doch ist, dass ich mir selbst Einkaufsliste durch ein selbstgeschriebenes Haushaltsprogramm generieren lasse aber 120 Rufnummern und Namen auf'm Handy per Hand eintippe...).
Als dann auch schon der Mittwoch anbrach und noch immer nicht für die Prüfung getan wurde, stellte ich mir einen Plan auf, wie ich die wenigen Stunden, die ich noch hatte für selektives Lernen nutzen könnte. Hier also in kürze zusammengefasst ALLES was ich gelernt habe:
1.) Diesen Blog lesen.
2.) Alle Buzzwords die hier stehen und die man nicht zuumindest halbwegs zufriedenstellend erklären kann bei Wikipedia eingeben und die ersten 5 Sätze lesen.
3.) Die eigenen PTB-"Titel" nochmal ansehen. Also PTBs nochmals lesen hielt ich für Zeitverschwendung, da die Prüfer die auch nicht lesen, sondern nur die Titel. Danach hab ich mir ne Mindmap gemacht mit allen Themen, die man aus meinen PTB-Titeln ableiten könnte. Diese Themen habe ich mir dann nochmal angeschaut (Waren 8 Stück bei mir: Softwaremigration, Softwarelebenszyklus, ITIL, 360°-Feedback, Sortieralgorithmen, Client-Server-Architekturen, UML, Datenbankschemata).
4.) Ich hab mir 3 Themen gesucht in denen ich wirklich stark bin und aus dem Stehgreif alles erklären kann und habe mir Stichpunkte gemacht, wie ich proaktiv von allen möglichen Themen auf diese Themen umschwenken könnte. Bei mir waren das: Netzwerktechnik (Alles, die gesamte Palette), ITIL Service Support Prozesse (Incidentmgmnt., Problem-, Change-, bla...) und Programmiersprachen mit ihren Unterschieden etc.
Am Abend hab ich mir dann beim Sport noch ordentlich auf die Fresse hauen lassen und bin tot ins Bett gefallen. Nächster morgen dann extra früh aufgestanden, um ausgiebig zu Frühstücken (Ganz Wichtig!) und bloß keinen Gedanken mehr an die Prüfung verschwenden. Das kam erst wieder, als ich mich vor den Prüfungsräumen mit einem Kollegen unterhalten habe. Dann begann die eigentliche Prüfung.
Wer saß drin? Grünwald, Bludau und Schwartz (Bereits bekannt). Protokollant war bei mir Fausti.
Ich hab erstmal mit ner Runde Smalltalk angefangen, übers Wetter geredet, nachdem ich bezüglich Gesundheitszustand befragt wurde, habe den Prüfern fragen zu ihren Unternehmen gestellt und so schonmal 5 Min. weg bekommen.
Angefangen hat der Schlosserheini, welcher mir erstmal erzählen musste, wie begeistert er von meinen PTB-Themen war. Er fing dann mit ITIL an und hat allgemeine Sachen gefragt (Wozu dient das denn? Wer ist dafür verantwortlich?). Ich hab ihn dann dazu angeleitet spezieller zu werden und auf einzelne Komponenten einzugehen bis er mich dann nach dem Incident Prozess fragte. Darauf war ich ja ausgiebig vorbereitet und hab ihm an der Tafel den gesamten Prozess in allen Schritten aufgemalt inklusive Schnittstellen zum Problem und Change Management (Solange man erzählt, stellt der Typ keine Fragen), habe übergeleitet zur Wichtigkeit einer CMDB und was die Verwaltung von Assets im Bezug auf Knowledge Management alles bringt (Keine Panik, wenn ihr dass momentan noch nicht erklären könnt. War halt eines meiner 3 Spezialgebiete. Daher nochmal mein Tipp: Bereitet euch auf IRGENDWAS ganz tiefgründig vor, damit ihr da mit Tiefenwissen beeindrucken könnt). Nun machte er den Schwenk zur Softwareentwicklung, was da denn wichtig sei. Ich kam gleich auf Softwarelebenszyklen zu sprechen (War ich ja auch drauf vorbereitet) und das war auch genau das, was er hören wollte. Ich hab ihm daraufhin von RUP über V-Modell bis Spiralmodell alles an die Tafel gemalt und erklärt. Dann fragte er mich, was SPOC in diesem Zusammenhang bedeuten würde. Öh, keine Ahnung, ich hatte ja nicht gelernt. Hab ich ihm also direkt gesagt, dass ich das nicht weiß. War okay. Und schon waren 20 Min. rum.
Der HRler gab mir nun das Szenario vor, dass ich eine Personaldatenbank aufbauen solle und fragte, was ich dabei zu beachten habe. Naja, offensichtlich Kultthema dieses Jahr. Naja, in Kurzfassung, da hier schon tausendmal erklärt: RAID + Symetrische/Asymetrische Verschlüsselung. Wieder alles schön an der Tafel. Und da ich wusste, das die unter Zeitdruck stehen, hab ich gleich noch ein bisschen geblufft und gefragt, ob ich auch noch zeigen soll, wie die Codierung über Xor in einem RAID 5 funktioniert und wie redundaten Datenbanksysteme in der Praxis umgesetzt werden. Wollten sie natürlich nicht hören! *g*
Dann fragte er mich noch was zu gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz. Ja, darüber hätte ich sicher was erzählen können, aber in anbetracht der Zeit und der Tatsache, dass er offensichtlich ne klare Zusammenfassung wie zu den technischen Bereichen erwartete sagte ich: "Dazu könnte ich ihnen sicher aus dem Fundus meines Halbwissens etwas zu erzählen, aber ich glaube nicht, dass dieses schwammige Gerede für mich dazu beitragen würde, hier nen guten Eindruck zu machen. Daher möchte ich die Frage nicht beantworten. Okay, war in Ordnung.
Nun kam der Herr Schwartz dran, welcher noch ganze 3 Minuten hatte. Er fing mit meinem PTB zu Migrationen von ERP-Systemen an und wollte von mir die Unterschiede zwischen Big Bang und inkrementeller Migration aus betriebswirtschaftlicher Sicht hören. Hab ihm halt Sachen aufgezählt: Risiko (Bei Big Bang deutlich größer), Schulungskosten unterschiedlich groß, Entwicklungskosten, Belastung für den Betrieb, etc.
Aber er wollte wohl noch was ganz bestimmtes hören. Also hab ich ihm gesagt: "Tut mir Leid Herr Schwartz, aber ich komme nicht drauf, was sie hören wollen. Aber wenn sie mir noch nen Wink mit nem Zaunfall geben würden, könnte ich ihn es vielleicht noch in dieser letzten Minute sagen."
Also gab er mir den Tipp bezüglich der Tatsache, ob denn bei der inkrementellen Migration auf bei manchen Anwendungen noch auf beide Systeme (Alt und neu) zugegriffen werden müsse. Ah, *klick*. Hab ich ihm halt noch den Punkt aufgeführt, dass bei der inkrementellen Migration 2 Systeme parallel laufen, da sich die Funktionsbereiche noch zu Teilen überdecken und so doppelte kosten für Server, Wartung, etc. entstehen. Joar, das war's dann auch schon.
Draußen hab ich dann schon den nächsten Kandidaten nach mir getroffen und kurz instruiert, was dran kam. Lief ja auch eigentlich ganz gut. Also ich konnte das bisschen was ich wusste größtenteils einbringen. Und so wie ich die Prüfer einschätzte würde es denen nicht viel ausmachen, dass ich denen 3 Mal direkt gesagt habe, dass ich auf ihre Frage nicht antworten kann/will. Ich schätzte also im Vergleich zu den Noten und Erzählungen hier im Blog mit einer 1,7 oder 2,0. Meine Erwartung wurde auch bestätigt, am Ende war's ne 1,7 mit dem Kritikpunkt von Fausti: "Naja, da haben sie uns ja ganz schön an der Nase herumgeführt mit ihren ausschweifenden Monologen. Die 1,7 gibt's aber, weil sie so viel um den heißen Brei herum geredet haben."
Auf die Antwort, "Naja, das war auch der Plan", hat er nen bisschen blöd geguckt, während die anderen schmunzeln mussten, aber naja...
Also nochmal eine Zusammenfassung:
- Spezialisiert euch und lernt sehr selektiv!
- Scheißt auf das, was man euch an der BA beigebracht hat!
- Nutzt die Tafel!
- Sagt das ihr keine Ahnung habt, wenn ihr keine Ahnung habt!
- Lenkt die Prüfer und sorgt dafür, dass sie möglichst wenig Fragen stellen können!
- Zeigt gleich am Anfang durch einen tiefgehenden Exkurs, dass ihr Tiefenwissen habt! Dann nerven sie euch danach nicht mehr mit spitzfindigen Detailfragen.
Gut, viel Erfolg allen, die noch Prüfung haben, bevor es ins 6. Semester geht (Oh Graus... Ich hab kein Bock!).
Ich zieh mich nun wieder in andere virtuelle Welten zurück.
Beste Grüße,
Christopher
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